Annäherung an Arvid
Es war einer dieser heißen Sommertage in Hamburg, an denen die Hitze zwischen den Gebäuden hing und die Luft schwer auf den Körper lastete. Ich saß in meinem kleinen Zimmer, alle Fenster weit geöffnet, um wenigstens ein bisschen Luft reinzulassen, und versuchte mich auf meine Kunstgeschichtsbücher zu konzentrieren. Der Schweiß lief mir in Strömen zwischen die Titten, als plötzlich mein Handy klingelte. Es war Heike, meine alte Klassenkameradin, die inzwischen in den USA studierte.
“Hey Marita, stör ich?” fragte sie als erstes.
“Nee, alles cool. Was macht Amerika?” fragte ich neugierig.
“Die Staaten sind total in Ordnung. Aber mein Papa ist im Krankenhaus und…”
“Hoffentlich nichts Ernstes?”
“Nee. Halb so wild. Aber es wird noch dauern, bis er rauskommt. Jedenfalls… Arvid managt jetzt allein den Campingplatz. Er braucht echt Hilfe. Hättest du Zeit und Bock, ihn zu unterstützen? Nur für die Sommerferien?”
Mein Herz setzte einen Moment aus. Das Jobangebot war unablehnbar. Vor allem, weil Arvid dabei war. Heikes gutaussehender, unerreichbarer Bruder. Ich war seit der Schulzeit heimlich in ihn verliebt, doch er hatte mich nie wirklich wahrgenommen. Vielleicht war das jetzt meine Chance.
“Klar, mach ich. Ich kann morgen da sein. Ich mag die Ostsee und… Arvid würde ich gerne helfen,” antwortete ich ohne zu zögern.
Heike atmete erleichtert auf. “Super! Du bist ein Schatz!”
“Übrigens… ich habe gehört, Arvid hat keine Freundin mehr?” fragte ich und war mir bewusst, dass ich mit dieser direkten Herangehensweise meine Absichten verriet.
“Stimmt, er ist aktuell Single. Aber ich muss dich warnen. Du solltest dir keine falschen Hoffnungen machen. Ich meine… für jeden anderen Mann wärst du zwar eine Traumfrau. Du bist klug, witzig, intelligent und mehr als sexy…”
“Aber?”
“Arvid hat ziemlich spezielle Vorlieben, wenn es um Frauen geht.”
“Ach ja? Will er angepinkelt werden oder was?”
“Nein. Also seine letzten drei Freundinnen waren alle wunderschön, hellblond und hatten viele Tattoos – genau wie du…”
“Na prima!”
“… aber sie waren auch alle starke Raucherinnen. Arvid steht total auf Frauen, die rauchen. Ich habe es auch in seinem Browserverlauf gesehen. Er such dauernd nach Videos von Frauen, die sinnlich an einer Zigarette ziehen.”
Ich schluckte. “Oh, das ist… interessant.”
“Ja, ich weiß, das klingt merkwürdig. Aber hübsche, blonde Raucherinnen mit Tattoos, sind einfach sein Ding.”
“Bist du sicher?”
“Ich kenn doch meinen Bruder.”
“Hübsch, blond und tätowiert bin ich schon mal. Das Rauchen müsste ich dann nur noch lernen,” antwortete ich selbstbewusst.
“Willst du mich verarschen?”
“Eigentlich nicht. Raucht der Typ denn selber?”
“Nein. Das ist ja das Komische. Tätowiert ist er auch nicht. Es gibt halt bestimmte Sachen bei Frauen, die ihn total anmachen, und ohne die er nicht leben kann.”
“Kein Ding, ich krieg das schon hin,” sagte ich und versuchte, meine Zweifel zu verbergen.
“Hast du ernsthaft vor, seinetwegen anfangen zu rauchen?”
“Warum nicht. Ich kann’s ja probieren, um zu sehen, ob deine Theorie stimmt.”
“Das ist keine Theorie, liebe Marita. Das sind harte Fakten. Und eine Zigarette ab und zu wird ihn nicht überzeugen. Er will eine starke Raucherin.”
“Okay. Und wie bringe ich ihn jetzt dazu, mich für eine starke Raucherin zu halten? Hast du irgendwelche Tipps, wie ich das überzeugend rüberbringen kann? Ich hab bekanntlich nie geraucht.”
Heike seufzte hörbar jenseits des Atlantiks. “Oh, Marita. Ich bereue es schon, dass ich dir von Arvids besondere… Neigung erzählte. Rauchen ist eine dumme Angewohnheit, und ich habe selbst lange gebraucht, um aufzuhören.”
“Ich weiß, und ich danke dir für die nützliche Information. Aber ich muss Arvid unbedingt gefallen, und du hast mir gerade das Rezept gegeben. Ich brauche einfach ein paar Tipps, damit ich überzeugend wirke.”
Heike zögerte, aber dann sagte sie: “Okay, aber nur weil du darauf bestehst. Hier ein paar Dinge, die dir helfen könnten. Erstens, achte darauf, den Rauch tief zu inhalieren. Nicht nur in den Mund ziehen, sondern wirklich in die Lungen. Das zeigt, dass du es gewohnt bist.”
“Okay, tief inhalieren. Got it.”
“Zweitens, versuche, die Zigarette locker zwischen den Fingern zu halten und nicht zu verkrampfen. Es sollte entspannt aussehen, als wäre es das Normalste der Welt.”
“Verstanden,” sagte ich und nahm einen Bleistift zwischen meine Finger und versuchte, sie zu lockern.
“Drittens, nimm dir Zeit beim Rauchen. Nicht zu hastig, sondern in gleichmäßigen, ruhigen Zügen.”
Ich nickte, obwohl sie es nicht sehen konnte. “Danke, Heike. Das ist echt hilfreich.”
“Kein Problem. Aber Marita, bitte sei vorsichtig. Es ist leicht, süchtig zu werden. Ich weiß, du willst Arvid beeindrucken, aber denk auch an deine Gesundheit.”
“Ist schon klar. Ich pass auf mich auf,” versicherte ich ihr.
“Okay. Und vergiss nicht, die Asche regelmäßig escort çatalca abzuklopfen, aber nicht zu oft. Das wirkt dann lässig und routiniert.”
“Danke, Heike. Ich werde dran denken. Noch eine Frage.”
“Ja?”
“Beim Küssen… Ich meine, wenn ich ihn soweit bringe… sollte ich vorher etwas gegen meinen Mundgeruch tun? Du weißt ja, Raucher stinken doch so aus dem Mund. Sollte ich vorher Zähne putzen oder Kaugummi kauen?”
“Nö. Auf gar keinen Fall. Am besten, du gibst Arvid einen rauchigen Kuss noch mit der brennenden Zigarette in der Hand, damit er deinen frischen Rauch abbekommt.”
“Echt?”
“Ja. Und noch eins: Dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Ich werde es bis zu meinem Todestag leugnen, wenn du Arvid davon erzählst.”
Am nächsten Tag stand ich am Hauptbahnhof und kaufte eine hellblaue Schachtel Camel-Zigaretten und ein Feuerzeug. Als der Zug Verspätung hatte und ich den Bus verpasste, nutzte ich die Wartezeit, um an der Haltestelle die erste Zigarette meines Lebens anzuzünden.
Als die Flamme die Spitze berührte, hörte ich das Geräusch von brennendem Papier und Tabak, nahm eine winzige Menge Rauch in meinen Mund und blies sie dann aus. Pfui! Das schmeckte furchtbar! Ich hielt die brennende Zigarette weit weg von mir und sah sie entsetzt an. Es war widerlich!
An meinem Spiegelbild in einem Schaufenster erkannte ich, wie grotesk ich, Marita, mit einer brennenden Zigarette zwischen den Fingern aussah, und nahm die Gelegenheit wahr, um das Rauchen, auch der Optik wegen, zu üben. Locker zwischen den Fingern halten. Asche regelmäßig abklopfen. Gleichmäßige, ruhige Züge. Tief inhalieren. Soweit die Theorie.
Der Rauch brannte in meiner Kehle und ich hustete nach jedem Zug. Doch irgendwie gab mir der Gedanke, Arvid zu verführen, die nötige Entschlossenheit, es durchzustehen. Ich schaffte vier Züge, bevor ich die Zigarette ausdrücken musste. Mir war schwindelig. Dann kaute ich eifrig Kaugummi, wurde aber den ekligen Rauchgeschmach nicht los.
Nachdem ich die niederschmetternde Erfahrung der ersten Zigarette an der Bushaltestelle hinter mir gelassen hatte, war meine Lust am Rauchen vollständig verschwunden. Ich schwor mir feierlich, nie wieder an einer Zigarette zu ziehen. Es musste möglich sein, Arvid mit den Mitteln und Tricks anzulocken, die mir bei anderen Männern geholfen hatten.
Die Sonne brannte heiß vom Himmel, als ich kurz nach zwei Uhr nach einer langen Wanderung von der Bushaltestelle ankam. Ich trug ein knappes, gelbes Bikinitop mit dünnen Trägern und kleinen Dreiecken, die gerade meine Nippelhöfe bedeckten, kurze Jeansshorts mit ausgefranstem Saum und pink Flip-Flops, um Arvid möglichst viel von meinem gebräunten, tätowierten Körper zu präsentieren. Ich traf ihn an der Rezeption.
“Hallo Marika,” sagte er, ohne mich anzuschauen.
“Marita,” korrigierte ich ihn.
“Du kommst zu spät,” begrüßte er mich, ohne meine Richtigstellung zu kommentieren.
“Der Zug hatte Verspätung,” erklärte ich und versuchte, einen flirtenden Ton anzuschlagen. “Vielleicht könntest du mir eine Tour geben, um es wiedergutzumachen?”
“Wiedergutmachen? Was denn?” fragte er abwesend.
“Du hast mich gerade Marika genannt. Ich heiße aber Marita.”
Er ignorierte meinen Vorschlag einer Tour.
“Na gut, Marita. Wir haben viel zu tun. Fang mit den drei Hütten 3, 4 und 7 an, die um drei Uhr fertig sein müssen. Besonders gründlich in Hütte 7, da hat diese blöde Schlampe geraucht.” Er schien genervt und drückte mir einen Schlüssel in die Hand.
Ich fragte mich, ob Heike recht hatte. Wenn Arvid Rauchen so toll fand, warum ärgerte er sich dann so sehr über den Rauchgeruch?
Ich machte mich an die Arbeit, schrubbte und putzte, bis meine Hände wund waren. Besonders Hütte 7 war eine Herausforderung. Der Rauchgeruch war überall, und ich verstand, warum Arvid darüber verärgert war. Trotzdem schaffte ich es, die Hütten rechtzeitig sauber zu kriegen und kehrte verschwitzt und müde zur Rezeption zurück, wo ich mir eigentlich ein dickes Lob für meine Leistung erhoffte.
Arvid nahm den Schüssen kommentarlos entgegen und fand sofort neue Aufgaben für mich. Ich versuchte, Kontakt zu ihm aufzunehmen, machte unverblümte Bemerkungen, aber nichts schien ihn zu beeindrucken. Egal, wie hart ich arbeitete oder wie gut ich die Aufgaben erledigte, Arvid ignorierte meine Ergebnisse vollständig. Ich fühlte mich wie eine Versagerin, als ich in der ersten Nacht in dem kleinen Zimmer hinter dem Laden schlafen ging.
Am nächsten Morgen saß ich allein auf der Terrasse und löffelte lustlos einen Becher Joghurt. Während ich Arvid beobachtete, bemerkte ich, wie er mit einer Camperin flirtete, die etwa Mitte vierzig sein musste. Sie rauchte eine Zigarette und lachte herzlich über etwas, das er gesagt hatte. Obwohl sie nicht annähernd so schön war wie ich, schien Arvid sichtlich Interesse an ihr zu haben.
Mir wurde klar, dass Rauchen der Schlüssel war, um Arvids Herz, oder wenigstens escort silivri seinen Schwanz, zu gewinnen.
Kurzentschlossen holte ich die Zigaretten in meinem Zimmer. Ich ging zu Übungszwecken zum Strand, setzte mich hin, öffnete die Schachtel und zündete mir eine an. Der erste Zug war wieder schrecklich, aber ich unterdrückte den Hustenreiz und zwang mich, weiterzumachen. Langsam versuchte ich den Rauch zu inhalieren und fühlte, wie sich eine seltsame Mischung aus Ekel und Entschlossenheit in mir breit machte.
Ich schaffte es, die ganze Zigarette bis zum Filter zu rauchen. Als ich aufstand, war mir total schwindelig. Ich ging langsam mit ruhigen Schritten und einem üblen Geschmack im Mund zurück an die Rezeption. Als die erste Schlange der auscheckenden Camper abgearbeitet war, sagte ich beiläufig:
“Ich geh kurz raus und rauch eine.”
Arvid sagte nichts, aber ich sah aus dem Augenwinkel, wie sich sein Kopf in meine Richtung drehte.
Mit zitternden Händen zündete ich mir draußen eine Zigarette an und bemühte mich, nicht zu husten. Arvids Interesse schien geweckt. Er beobachtete mich intensiv durchs Fenster. Ich versuchte, gelassen auszusehen und saß mit dem Rücken zu Arvid, sodass er hoffentlich nicht sehen konnte, dass ich meistens nur oberflächlich an der ekligen Zigarette paffte.
Er kam zu mir auf die Terrasse.
“Ich hatte keine Ahnung, dass du rauchst,” sagte er mit einem zufriedenen Grinsen.
“Es gibt vieles, was du nicht über mich weißt,” sagte ich und lächelte kokett.
“Wie lange rauchst du schon?” wollte er wissen.
“Ach, schon ewig. Seit der Oberstufe,” log ich und setzte noch eins drauf. “Etwa eine Packung am Tag.”
Er beobachtete mich aufmerksam, als ich mich bemühte, tief zu inhalieren. “Und wie bist du zum Rauchen gekommen?” fragte er.
Ich zögerte kurz. “Naja, ich habe festgestellt, dass es mir hilft, mich zu konzentrieren und zu entspannen. Das Rauchen ist aus meinem Leben nicht wegzudenken.”
Arvid nickte verständnisvoll, während ich den Rauch zur Seite blies. “Das kann ich nachvollziehen. Rauchen hat etwas Beruhigendes.”
Ich nahm noch einen kleinen Zug aus der nur halb gerauchten, ekelhaften Zigarette und beugte mich zum Aschenbecher um sie auszudrücken. Arvid hielt meine Hand an.
“Rauch ruhig weiter, Marita,” meinte er.
Ich konnte den penetranten Rauchgeschmack kaum aushalten, riss meine Hand los, und durfte die Zigarette endlich ausdrücken.
“Nee, wie du schon sagtest: Wir haben viel zu tun,” sagte ich und stand auf.
“Ich hoffe, du weißt, dass du dir jederzeit eine Zigarettenpause gönnen kannst. Hier auf der Terrasse kannst du so viel rauchen, wie du möchtest.”
„Danke,” sagte ich und grauste mich schon vor der nächsten Zigarettenpause, die in spätestens einer Stunde anstehen würde, wenn ich mein zweifelhaftes Image als starke Raucherin aufrecht erhalten sollte.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit, neue Camper zu empfangen und die Kunden im Laden zu bedienen. Arvid war mir gegenüber plötzlich sehr aufmerksam und fragte immer wieder, ob ich eine Rauchpause bräuchte. Obwohl mir schon beim Gedanken daran schlecht wurde, ging ich mehrmals auf die Terrasse und rauchte unter Arvids wohlwollenden und aufmerksamen Augen.
Mehrmals begleitete er mich auf die Terrasse, wo wir uns unterhielten. Er saugte alles auf, was ich sagte, und ich genoss seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Nach Ladenschluss schlug Arvid vor, zum Strand zu gehen. Wir saßen auf großen Steinen und schauten auf das Meer. Ich zündete mir eine weitere Zigarette an, obwohl mir ganz schlecht war vom Rauchen.
“Hier ist es echt schön,” sagte ich und versuchte, mich zu entspannen. Ich zog vorsichtig an der Zigarette, immer noch bemüht, meine Hustenreize zu unterdrücken und mich an Heikes Tipps zu erinnern.
“Ja, das Meer beruhigt mich immer,” antwortete Arvid und schaute kurz in die Ferne, bevor er mich wieder anglotzte.
Ich nahm einen Zug, während ich den Ekel unterdrückte, und sagte: “Ich hab dich früher nie so richtig kennengelernt. Du warst immer der coole Typ in der Schule.”
Er lachte leise. “Und du warst das schlaue Mädchen. Hast mich immer beeindruckt.”
“Jetzt bin ich hier, um dir zu helfen,” sagte ich und versuchte, den Rauch elegant auszuatmen.
Arvid beobachtete mich intensiv. Schließlich brach er das Schweigen. “Weißt du, Marita, du siehst wirklich sinnlich aus.”
“Ach ja?” antwortete ich. “Ich habe das Gefühl, dass du mich besonders dann anschaust, wenn ich rauche.”
Er lachte und nickte. “Vielleicht ja. Es steht dir jedenfalls.”
Ich nahm einen weiteren Zug von der Zigarette, versuchte dabei so elegant wie möglich zu wirken, und dachte an Heikes Ratschläge. “Na ja, wenn es dir gefällt,” sagte ich und blies den Rauch seitlich weg, “kannst du mich so viel anschauen, wie du möchtest. Mir macht das nichts aus.”
Als die Zigarette endlich heruntergebrannt war, drückte ich sie im Sand aus und sah zu Arvid. escort büyükçekmece “Also, gehen wir zurück?”
Er nickte, wir standen auf und spazierten zum Campingplatz. Ich spürte, dass meine Taktik aufzugehen schien und sehnte mich gleichzeitig nach meiner Zahnbürste. Als ich schließlich ins Bett ging, konnte ich den Geschmack des Rauchs nicht aus meinem Mund bekommen, trotz gründlichem Zähneputzen.
Am nächsten Morgen wachte ich früh mit Kopf- und Brustschmerzen und schlimmem Mundgeruch auf. Wie sollte ich das jemals überstehen? fragte ich mir, während ich mir akribisch die Zähne putzte. Jedes Mal, wenn ich einatmete, tat es weh. Je tiefer ich atmete, desto mehr schmerzten meine Lungen.
Ich zählte die Zigaretten in der Packung. Am Vortag hatte ich sieben Zigaretten geraucht. Nicht schlecht für einen ersten Tag, aber mit den Nachwirkungen hatte ich zu kämpfen. Ich ging zum Strand, um zu schwimmen und mich frisch zu machen.
Als ich zurückkam, bereitete Arvid auf der Terrasse das Frühstück vor.
“Setz dich einfach hin und rauch eine Zigarette, während ich das Frühstück zubereite,” sagte er.
Das Letzte, was ich brauchte, war eine Zigarette. Ich setzte mich trotzdem im nassen Bikini hin, zündete mir eine an und versuchte so auszusehen, als ob ich sie wirklich nötig hatte.
“Die erste Zigarette des Tages soll angeblich für einen Raucher die beste sein. Stimmt das?” fragte Arvid, der von meinen Rauchgewohnheiten besessen zu sein schien.
Ich versuchte derweil überzeugend den Rauch der Zigarette tief in die Lunge zu inhalieren. Ich zog den Rauch ein, behielt ihn ein paar Sekunden im Mund, atmete dann noch einmal tief ein und spürte dabei ein komisches Kribbeln im Nacken.
“Das stimmt schon. Aber das ist heute schon meine dritte. Die erste habe ich schon im Bett gleich nach dem Aufwachen geraucht. Und die zweite unten am Strand nach dem Schwimmen,” prahlte ich wahrheitswidrig.
“Was? Du hast im Zimmer geraucht?”
“Ja. Ich weiß. Ihr habt dieses strenge Rauchverbot. Aber das Fenster ist auf.”
“Na, bei dir können wir eine Ausnahme machen. Aber sag’s den Campern nicht.”
“Danke, Arvid. Du machst mein Leben als Raucherin einfacher.”
Er lächelte und legte seine Hand auf meine. “Ich bin einfach froh, dass du hier bist.”
Es war klar, dass er von mir fasziniert war, weil ich rauchte. Doch ich fragte mich, wie lange ich dieses Spiel durchhalten konnte und ob es das wirklich wert war. Schon nach dem zweiten Zug tat mir die Brust wieder weh, aber aus irgendeinem Grund war mir das jetzt egal. Ich wollte weiter rauchen. Das Unbehagen blieb den Rest des Tages.
Während der nächsten Tage auf dem Campingplatz wachte ich jeden Morgen mit dem intensiven Rauchgeschmack im Mund auf und ging zum Strand, um mich zu erfrischen und meinen Kopf freizubekommen. Aber egal, wie sehr ich versuchte, den Geruch und Geschmack der Zigaretten loszuwerden, sie blieben an mir haften.
Arvid begrüßte mich jeden Morgen mit einem Lächeln und dem Angebot, eine Zigarette zu rauchen.
“Du brauchst bestimmt dringend eine Zigarette,” würde er sagen.
“Ja, total,” antwortete ich begeistert, auch wenn ich beim Gedanken fast kotzen musste.
Ich setzte mich also hin und zündete mir wieder eine dieser lästigen Zigaretten an, um seine neugierigen Blicke auf mich zu ziehen.
Als am dritten Tag meine erste Schachtel leer war, drückte mir Arvid eine neue Schachtel in die Hand – rote Marlboros.
“Probier die mal, die sind stärker,” sagte er mit einem Augenzwinkern.
Ich musste also nicht nur rauchen sondern sogar eine spezifische Marke rauchen um ihm zu gefallen. Ich zündete mir eine Marlboro an. Der Rauch war kräftiger und füllte meine Lungen intensiver. Ich beschloss es durchzuziehen und von nun an Marlboros zu rauchen. Viel schlimmer konnten die ja nicht sein.
Die Arbeit auf dem Campingplatz war anstrengend, aber ich gewöhnte mich dran. Die Reinigung der Hütten, die Betreuung der Camper und die Arbeit im Laden hielten mich den ganzen Tag über auf Trab. Arvid zeigte mir geduldig alles, was ich wissen musste, und ich spürte, wie wir uns langsam näher kamen.
Die ersten Tage auf dem Campingplatz waren ein ständiger Kampf zwischen meinem Körper und dem Nikotin, obwohl die Schmerzen in der Brust bald nachließen. Nach und nach gewöhnte sich mein Körper an das Gift. Auch die Kopfschmerzen wurden seltener und der Husten ließ sich leicht kontrollieren.
Nach knapp einer Woche merkte ich, dass mir das Rauchen nichts mehr ausmachte. Kurz darauf begann ich sogar, den Geschmack und das Gefühl des Rauchs zu genießen. Anfang der zweiten Woche auf dem Campingplatz griff ich morgens als erstes automatisch zu meiner Marlboro-Packung und nutzte Arvids großzügige Sondergenehmigung zum Rauchen in meinem Zimmer.
Arvid schien begeistert zu sein, dass ich so oft rauchte. Wir verbrachten fast die ganze Zeit zusammen, und sein Interesse an mir machte mich happy, obwohl es zugegebenermaßen besonders intensiv war, wenn ich eine brennende Zigarette zwischen meinen Fingern oder Lippen hatte.
Ich rauchte mittlerweile mindestens eine Schachtel am Tag, manchmal mehr. Arvids ständige Aufforderungen, die nötigen Rauchpausen einzulegen, egal wie beschäftigt wir gerade waren, halfen nicht gerade dabei, meinen Konsum einzuschränken. Ich tat ihm den Gefallen und rauchte noch eine.